Die 16 km waren der Einstieg ins Trailrunning. Dafür hatte ich lediglich ein paar Bergläufe in meiner Wohnregion absolviert. Dieses Jahr sieht das etwas anders aus. Schon im letzten Herbst habe ich mich begeistert für den Panorama Trail in diesem Jahr angemeldet. Und das bedeutet 51 km mit 3.100 Höhenmetern. Schon eine andere Marke. Dafür sollte man trainieren. Denn 3.100 Höhenmeter hoch und 3.100 Höhenmeter auch wieder runter machen die Beine nicht mal eben so. Doch wie soll man sich im Ruhrpott lebend auf solche Berge vorbereiten?
Nach eigener Recherche und Gesprächen mit erfahrenen Trailrunnern habe ich tatsächlich fünf Läufe gefunden, bei denen ich Höhenmeter sammeln kann bzw. konnte. Ohne Fahrerei geht es jedoch nicht.
Der erste Lauf war bereits am 27. Februar in Bad Salzuflen der Baukasten-Marathon. Hier läuft man bis zu fünf Runden, pro Runde 8 km, und 1 km jeweils hin zur Strecke und wieder zurück. So kommt man auf die insgesamt 42,195 Marathonkilometer. In jeder Runde sind einige Höhenmeter zu absolvieren. Für meinen Beginn der Bergläufe bin ich drei Runden gelaufen. Das ergab insgesamt 26 km und 426 Höhenmeter. Schon mal gut.
Der nächste Lauf war am 02. April beim Zuckerspiel in den Wuppertaler Wäldern. Hier gab es einen Halbmarathon (21,1 km) mit insgesamt 800 Höhenmetern. Das war schon ziemlich anstrengend.
Was danach kam, war glaub ich der bisher extremste Lauf für mich. Der Rheinsteigextremlauf am 29. Mai, kurz RHEX. Warum der Lauf im Siebengebirge bei Bonn so heißt, weiß ich jetzt. Ich hatte meinen extremsten Muskelkater in den Oberschenkeln ever. 35 km mit 1.250 Höhenmetern. Zehnmal ging es bergauf und bergab, eine echte Qual für die Beine. Ich wusste irgendwann nicht mehr, ob es mir lieber ist, bergauf zu laufen oder bergab. Die Distanz machte mir dabei überhaupt kein Kopfzerbrechen, hatte ich doch sogar die 51 km, die ich in der Schweiz laufen werde, schon beim flachen 6h-Lauf in Münster im März geschafft.
Als nächstes folgt jetzt am 12. Juni der Höhenflug Trailrun im Sauerland, welcher mit 21,1 km und 540 Höhenmetern nochmal ein Berglauf zum Entspannen ist.
Eine Woche später jedoch fahre ich nach Grainau zum Zugspitz Ultratrail, kurz ZUT. Dies wird mein letzter Vorbereitungslauf. Und er ist der längste und der mit den meisten Höhenmetern, genau richtig, vier Wochen vor dem Eiger Ultra Trail E51. Beim ZUT nehme ich am Basetrail XL teil, das bedeutet 39,3 km mit 1.896 Höhenmetern. Auf diesen Lauf freue ich mich sehr, weil er an der Zugspitze stattfindet, auf die ich im letzten Oktober gewandert bin. Wir laufen von Mittenwald durch das Wettersteingebirge nach Grainau.
Mit diesen Bergläufen hoffe ich, gut auf die 51 km und 3.100 Höhenmeter beim Eiger Ultra Trail am 16. Juli vorbereitet zu sein. Der Start ist um 07:00 Uhr und wir haben 14 Stunden Zeit, also bis 21:00 Uhr abends. Das hört sich viel an. Es gibt jedoch sog. Zeitlimits, d. h. man muss an vier Orten zu bestimmten Uhrzeiten gewesen sein, ansonsten fliegt man aus dem offiziellen Rennen. Ich hoffe, dass ich auch diese Zeiten einhalten kann. Denn außerhalb der Wertung möchte ich diesen Lauf nicht beenden. Ich bin zuversichtlich, dass es klappt. Gestartet wird in Grindelwald auf etwa 1.000 m Höhe. Der höchste Punkt ist am Faulhorn auf 2.680 m Höhe.
In fünf Wochen ist es soweit – zum zweiten Mal beim Eiger Ultra Trail! Ich freu mich auf die Schweiz!
